Lang lang ist es her, dass die AGOF die letzten Zahlen zur Nutzung von mobilen Websites bekannt gegeben hat. Für uns Mediaplaner eine ziemliche Durststrecke, die nun nach 1,5 Jahren ein Ende hat. Mit der aktuellenVeröffentlichung der AGOF Mobile Facts 2011 und der Integration in das TOP Mediaplanungstool, stehen nun endlich frische Zahlen bereit.
Aufgrund methodischer Anpassungen ist ein Vergleich der Vermarkter- und Angebotsreichweiten mit den 2010er Zahlen nicht möglich. Die Gesamtreichweite ist jedoch vergleichbar. In 2011 zählen 16,95 Millionen Erwachsene ab 14 Jahren zu den Unique Mobile Usern (UMU). Diese bedeutet, dass 24,1% der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren innerhalb der letzten 30 Tage auf eine mobile-enabled Website oder eine mobile App zugegriffen. Im Vergleich dazu waren es in 2010 nur 10,95 Mio. Unique User. Diese Zahlen belegen, dass die mobile Nutzung sehr stark, nämlich um 55% angewachsen ist. Während diese Zahlen schon früher veröffentlicht wurden, stehen seit heute die Reichweiten von Vermarktern, sowie mobilen Websites und Apps fest.
G+J EMS ist der Vermarkter mit der höchsten mobilen Reichweite
Mit einer Reichweite von 37% liegt G+J EMS unangefochten an der Spitze der mobilen Vermarkter. Hier zahlt sich meines Erachtens aus, dass G+J schon früh auf das mobile Thema gesetzt hat und mit Spiegel Mobile und Vodafone zweie mobile Dickschiffe vermarktet . Auf den weiteren Plätzen folgen Interactive Media (29,4%), YOC (27,1%), Axel Springer (23,8%) und Tomorrow Focus mit 20%. Diese Top 5 Vermarkter setzen sich auch deutlich zur iq digital ab, die mit 8% auf Platz 6 liegt. Damit zeigt sich im mobilen Bereich ein anderes Bild als im stationären Internet. Hier gibt es eine größere Anzahl von Vermarktern mit hohen Reichweiten.
Nachrichtensites dominieren das Ranking bei den mobilen Websites, Bild.de absoluter Spitzenreiter
Axel Springer darf sich freuen. Mit bild.de Mobile vermarkten sie den klaren Reichweitengewinner unter den mobilen Websites. 2,79 Mio. Unique Mobile User nutzen das Boulevardblatt auch unterwegs. Nachrichten sind überhaupt das Thema für die Nutzung auf dem Smartphone. Mit Bild, Spiegel (1,71 Mio UMU), Focus (0,93 Mio. UMU), Welt (0,85 Mio. UMU) und Stern (0,69 Mio. UMU) befinden sich 5 Nachrichtenportale und der den Top 10.
Nutzwertorientierung bei den Apps
Bei den Apps liegen 2 Angebote ganz weit vor vorne, die thematisch eher den klassischen Kanälen zuzuordnen sind. Auf Platz 1 der Apps liegt die TV Spielfilm iPhone App mit 0,92 Mio UMU und im Vergleich damit deutlich hinter dem Spitzenreiter der mobilen Websites. Fast 1 Mio. Nutzer wollen damit also wissen, was das Fernsehprogramm für sie bereithält, um dann z. B. beim Tatort den Twitterfeed im Auge zu behalten oder beim Spiel des Lieblingsclubs die Zwischenstände schnell auf Facebook zu posten. Auf Platz 2 der Apps folgt die radio.de iPhone App mit 0,77 Mio UMU.
Und was macht das Thema Finanzen?
Bei den mobilen Websites liegt FTD als Wirtschafts- und Finanzumfeld auf Platz 25 mit 230 Tsd. Nutzern. Auf Platz 35 folgt Handelsblatt.com, das jedoch mitt einer Reichweite von 112 Tsd. UMU deutlich hinter der FTD zurückbleibt. Im mobilen Bereich ergibt sich damit ein anderen Bild als im stationären Web. Hier liegt das Handelsblatt vor der FTD. Die Reichweiten der Apps der beiden Seiten liegen bei 84 Tsd. für die FTD iPhone App und 68 Tsd für die Handelsblatt iPhone App. Als reine Finanz- und Börsensite bringt es OnVista Mobile auf 42 Tsd. UMU.
Andere Angebote aus dem Finanzbereich wurden nicht gemeldet oder haben die nötige Anzahl von Fallzahlen nicht erreicht. Das sollte sich ändern. Wir appellieren hiermit an die Vermarkter, sich den mobilen Facts anzuschließen, um uns Planern – analog zu den Internet Facts – ein gutes Planungsinstrument in die Hand zu geben, das den Markt zu einem großen Prozentsatz abdeckt.